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IMDG für Anfänger: Was Sie über den Versand gefährlicher Güter auf dem Seeweg wissen müssen

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März 17, 2025

IMDG für Anfänger: Was Sie über den Versand gefährlicher Güter auf dem Seeweg wissen müssen

Der Versand gefährlicher Güter auf dem Seeweg kann für Neulinge eine große Herausforderung sein. Die Risiken sind hoch, und unsachgemäße Handhabung kann zu Unfällen, Umweltschäden, Bußgeldern oder der Ablehnung von Sendungen führen. Deshalb gibt es den International Maritime Dangerous Goods Code ( IMDG ).

Der IMDG-Code legt die weltweiten Regeln für den Versand gefährlicher Güter per Schiff fest. Er hilft allen, vom Hersteller bis zur Reederei, zu verstehen, wie Gefahrstoffe sicher verpackt, gekennzeichnet und transportiert werden. Dieser einsteigerfreundliche Leitfaden erklärt, was der IMDG-Code ist, warum er wichtig ist und wie seine wichtigsten Anforderungen anzuwenden sind. So haben Sie einen klaren Weg zu einem sichereren, reibungsloseren und konformen Versand gefunden.

Gefährliche Güter vs. Gefahrstoffe

Gefährliche Stoffe oder gefährliche Güter sind Gegenstände oder Substanzen, die während des Transports im Handel ein Risiko für Gesundheit, Sicherheit, Eigentum oder die Umwelt darstellen können. Während der Begriff „Gefährliche Güter“ weltweit gebräuchlich ist, wird in den USA bevorzugt „gefährliche Materialien“ verwendet. Wir neigen dazu, die Begriffe synonym zu verwenden.

Was ist der IMDG-Code?

Der IMDG-Code ist ein internationales Regelwerk, das den sicheren Transport gefährlicher Güter auf dem Seeweg gewährleistet. Der 1965 von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation ( IMO ) entwickelte Code schützt Menschen, Ladung und Umwelt vor den Risiken, die von gefährlichen Stoffen ausgehen.

Die Einhaltung der IMDG-Richtlinien ist gemäß dem Internationalen Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See ( SOLAS ) zwingend vorgeschrieben. Die Nichtbeachtung der IMDG-Richtlinien kann zu Bränden, Leckagen, toxischen Belastungen und Umweltschäden führen und erhöht gleichzeitig das Risiko von Lieferverzögerungen, hohen Bußgeldern und rechtlicher Haftung.

Doch das Wissen um den IMDG-Code reicht nicht aus. Um Gefahrgüter sicher und vorschriftsmäßig zu versenden, müssen Sie wissen, wie Sie die wichtigsten Anforderungen in der Praxis umsetzen.

Aufschlüsselung des IMDG-Codes: Wichtige Anforderungen

Die IMDG-Konformität mag kompliziert erscheinen, ist aber einfacher zu handhaben, wenn man sie in Kernschritte unterteilt. Von der Klassifizierung bis zur Dokumentation spielt jeder Teil des Prozesses eine entscheidende Rolle für den sicheren Versand.

Klassifizierung: Was versenden Sie?

Jeder Gefahrstoff wird je nach der Art der Gefahr, die er darstellt, einer von neun Klassen zugeordnet:

  1. Explosivstoffe (z. B. Feuerwerkskörper, Munition)
  2. Gase (z. B. Propan, Sauerstoff)
  3. Brennbare Flüssigkeiten (z. B. Benzin, Farbe)
  4. Brennbare Feststoffe (z. B. Streichhölzer, Schwefel)
  5. Oxidierende Substanzen und organische Peroxide (z. B. Wasserstoffperoxid, Bleichmittel)
  6. Giftige und infektiöse Substanzen (z. B. Pestizide, medizinische Abfälle)
  7. Radioaktive Stoffe (z. B. Uran, medizinische Isotope)
  8. Ätzende Stoffe (z. B. Batteriesäure, Abflussreiniger)
  9. Verschiedene gefährliche Güter (zB Lithiumbatterien, Trockeneis)

Jedes Material erhält außerdem:

  • Eine UN-Nummer, ein weltweit verwendeter vierstelliger Code.
  • Ein ordnungsgemäßer Versandname (PSN), der offizielle Name, der im IMDG-Code aufgeführt ist.
  • Gegebenenfalls Verpackungsgruppe (PG):
    • FSK 1: Hohe Gefahr
    • FSK II: Mittlere Gefahr
    • FSK III: Geringe Gefahr

Etikettierung und Kennzeichnung: Kommunikation der Risiken

Eine ordnungsgemäße Kennzeichnung stellt sicher, dass jeder, der mit der Ladung umgeht – vom Lagerarbeiter bis zur Schiffsbesatzung – die Risiken kennt. IMDG verlangt:

  • Gefahrenklassen-Etiketten: Diese rautenförmigen Etiketten geben die Art der Gefahr an (z. B. entzündlich, giftig).
  • Kennzeichnung für Meeresschadstoffe: Wird für umweltschädliche Substanzen wie Pestizide oder bestimmte Chemikalien verwendet.
  • Kennzeichnung für erhöhte Temperaturen: Erforderlich beim Versand von Waren bei hohen Temperaturen.

Etiketten müssen haltbar, klar und von einer Seite des Pakets aus sichtbar sein. Wenn Etiketten während des Transports verblassen, sich ablösen oder beschädigt werden, können die Hafenbehörden die Sendung ablehnen.

Verpackung: Schutz der Ladung und des Schiffes

Verpackungen dienen nicht nur der Aufbewahrung von Waren, sondern verhindern auch Leckagen, Verschüttungen und Beschädigungen während des Transports. IMDG-zugelassene Verpackungen müssen strenge Normen hinsichtlich Festigkeit, Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen erfüllen.

Zu den gängigen Verpackungsarten gehören:

  • UN-zertifizierte Behälter: Geprüft auf Stoßfestigkeit und Auslaufschutz. Achten Sie auf das UN-Symbol gefolgt vom Verpackungscode.
  • Intermediate Bulk Container (IBCs): Dienen zum Transport größerer Mengen an Feststoffen oder Flüssigkeiten.
  • Tragbare Tanks: Erforderlich für große Mengen bestimmter Flüssigkeiten und Gase.

Die Art der Verpackung richtet sich nach der Gefahrenklasse und der Verpackungsgruppe. Unsachgemäße Verpackung gefährdet nicht nur das Schiff, sondern kann auch zur Zurückweisung der Ladung und zu hohen Geldstrafen führen.

Lagerung und Trennung: Vermeidung gefährlicher Reaktionen

Nach der Verpackung müssen Gefahrgüter sicher an Bord des Schiffes gelagert werden. Der IMDG-Code beschreibt die Stauung (wo Güter platziert werden müssen) und die Trennung (welche Güter getrennt voneinander aufbewahrt werden müssen).

Zu den wichtigsten Grundsätzen gehören:

  • Gesicherte Lagerung: Waren müssen festgebunden oder blockiert werden, um Bewegungen bei rauer See zu verhindern.
  • Belüftung: Einige Materialien benötigen eine ausreichende Belüftung, um einen Druckaufbau zu vermeiden.
  • Temperaturkontrolle: Wärmeempfindliche Güter wie organische Peroxide (Klasse 5.2) erfordern temperaturkontrollierte Behälter.

Durch die Trennung wird sichergestellt, dass inkompatible Materialien nicht miteinander reagieren. Zum Beispiel:

  • Um Brände zu verhindern, müssen Oxidationsmittel (Klasse 5.1) von brennbaren Feststoffen (Klasse 4.1) getrennt werden.
  • Ätzende Stoffe (Klasse 8) sollten nicht in der Nähe von giftigen Stoffen (Klasse 6.1) gelagert werden, da sie reagieren und gefährliche Gase bilden können.

Der IMDG-Code enthält eine Trennungstabelle, die den Versendern dabei hilft, festzustellen, welche Waren zusammen gelagert werden können und welche nicht.

Dokumentation: So bleiben Sendungen in Bewegung

Ordnungsgemäße Papiere sind für einen reibungslosen Versand unerlässlich. Ohne sie kann es zu Verzögerungen oder einer Zurückweisung Ihrer Sendung im Hafen kommen.

Zu den wichtigsten IMDG-Dokumenten gehören:

  • Gefahrguterklärung (DGD): Bestätigt, dass Waren richtig klassifiziert, verpackt und gekennzeichnet sind.
  • Formular für multimodale Gefahrguttransporte: Wird verwendet, wenn Sendungen über verschiedene Transportmittel wie See-, Straßen- und Schienenverkehr transportiert werden.
  • Container-/Fahrzeug-Packzertifikat: Bestätigt, dass die Ladung ordnungsgemäß verpackt und gesichert wurde.

Selbst kleine Fehler, wie die Verwendung eines Handelsnamens anstelle eines korrekten Versandnamens, können zu Lieferverzögerungen und Bußgeldern führen. Viele Spediteure nutzen digitale Plattformen, um die Dokumentation zu optimieren und Fehler zu reduzieren.

Notfallvorsorge: Planung für das Unerwartete

Auch bei sorgfältiger Planung können Zwischenfälle passieren. Deshalb schreibt der IMDG-Code vor, dass Notfallinformationen an Bord des Schiffes vorhanden sein müssen.

Dazu gehören:

  • Notfallleitfäden (ERG): Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Umgang mit Leckagen, Bränden oder toxischen Einflüssen.
  • Leitfaden für Erste Hilfe in der Medizin (MFAG): Behandlungsanweisungen bei chemischen Verletzungen.
  • Notfallkontaktinformationen rund um die Uhr, wie CHEMTREC: Hilft Ersthelfern, sofort Expertenrat einzuholen.

Die Beherrschung dieser Schritte sorgt nicht nur für einen reibungslosen Transport Ihrer Sendungen, sondern schützt Ihr Unternehmen auch vor kostspieligen Bußgeldern, Verzögerungen und Sicherheitsvorfällen. Die konsequente Anwendung dieser Praktiken erfordert jedoch die richtige Schulung und die richtigen Ressourcen.

Wie der neue Kurs „Gefahrgutversand per Schiff“ von CHEMTREC helfen kann

Die IMDG-Vorschriften zu verstehen ist eine Sache, sie konsequent anzuwenden eine andere. Hier kommt der neue Kurs „Gefahrgutversand per Schiff“ von CHEMTREC ins Spiel.

Dieser Kurs vereinfacht den IMDG-Code durch klare, praktische Schulungen. Er behandelt:

  • So klassifizieren Sie Gefahrstoffe und führen die Dokumentation durch.
  • Bewährte Verfahren zur Etikettierung, Kennzeichnung und Verpackung.
  • Verfahren zur Lagerung, Trennung und Notfallmaßnahmen.

Der Kurs ist online verfügbar , sodass die Teilnehmer in ihrem eigenen Tempo trainieren können. Mit einem Abschlusszertifikat belegen Sie das Engagement Ihres Teams für Sicherheit und Compliance. Egal, ob Sie gelegentlich Gefahrgut versenden oder den täglichen Betrieb managen – dieser Kurs vermittelt Ihrem Team die nötigen Fähigkeiten.

Warten Sie nicht auf eine abgelehnte Sendung oder eine hohe Geldstrafe, um Lücken in Ihrem Prozess aufzudecken. Entdecken Sie noch heute den CHEMTREC-Kurs „Gefahrgutversand per Schiff“ und vermitteln Sie Ihrem Team das nötige Wissen für den sicheren Versand von Gefahrgütern.

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