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IMDG-Vorschriften im Detail: Was jeder Versender wissen muss

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März 24, 2025

IMDG-Vorschriften vereinfacht: Kurztipps für sicheren und konformen Versand

Der Versand gefährlicher Güter auf dem Seeweg ist eine riskante Aufgabe. Ein Fehler kann zu schweren Unfällen, Umweltschäden oder kostspieligen Strafen führen. Doch das Verständnis des International Maritime Dangerous Goods ( IMDG ) Code, dem globalen Regelwerk für sicheren Transport, kann überwältigend sein. Deshalb haben wir die wichtigsten Punkte in praktische Tipps zusammengefasst, die Sie sofort anwenden können, um Ihre Sendungen sicher und effizient zu transportieren.

Gefährliche Güter vs. Gefahrstoffe

Gefährliche Stoffe oder gefährliche Güter sind Gegenstände oder Substanzen, die während des Transports im Handel ein Risiko für Gesundheit, Sicherheit, Eigentum oder die Umwelt darstellen können. Während der Begriff „Gefährliche Güter“ weltweit gebräuchlich ist, wird in den USA bevorzugt „gefährliche Materialien“ verwendet. Wir neigen dazu, die Begriffe synonym zu verwenden.

Was sind IMDG-Vorschriften?

Der IMDG-Code legt internationale Regeln für den Transport gefährlicher Güter per Schiff fest. Er wurde von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation ( IMO ) entwickelt und alle zwei Jahre aktualisiert, um mit den UN-Modellvorschriften Schritt zu halten.

Diese Vorschriften fördern die Sicherheit durch:

  • Klassifizierung gefährlicher Stoffe nach Art und Risikostufe
  • Beschreibung der richtigen Verpackung, Kennzeichnung und Dokumentation
  • Einführung von Stau- und Trennungsverfahren
  • Vorgeschriebene Notfallmaßnahmen

Das Ziel ist einfach: Leben, Eigentum und Umwelt schützen und gleichzeitig die Lieferketten in Gang halten. Für Unternehmen geht es bei der Einhaltung der IMDG-Vorschriften nicht nur um Sicherheit, sondern auch darum, kostspielige Verzögerungen, Bußgelder und Reputationsschäden zu vermeiden. Nichteinhaltung kann zu abgelehnten Sendungen, Lieferkettenunterbrechungen und erhöhter Haftung im Schadensfall führen und sowohl den Betrieb als auch die Kundenbeziehungen beeinträchtigen. Das Verständnis der Kernprinzipien ist der erste Schritt zu einem sicheren und konformen Versand.

Kurztipps zur IMDG-Konformität

Die Vereinfachung der IMDG-Konformität beginnt mit diesen wichtigen Schritten:

1. Kennen Sie Ihre Klassifizierung

Die korrekte Klassifizierung ist der erste und wichtigste Schritt zur Einhaltung der IMDG-Vorschriften. Jeder Gefahrstoff fällt in eine von neun Klassen, von Sprengstoffen (Klasse 1) bis zu sonstigen Gefahrgütern (Klasse 9). Jede Klasse spiegelt die spezifischen Risiken wider, die mit dem Stoff verbunden sind.

So klassifizieren Sie eine Sendung richtig:

  • Identifizieren Sie die UN-Nummer, einen einzigartigen vierstelligen Code, der jedem Gefahrstoff zugewiesen wird.
  • Verwenden Sie den im IMDG-Code aufgeführten Proper Shipping Name (PSN), um das Material genau zu beschreiben. Handelsnamen werden nicht akzeptiert.
  • Bestimmen Sie gegebenenfalls die Verpackungsgruppe (PG) – I, II oder III – basierend auf dem Gefahrengrad, wobei I die höchste ist.

2. Richtig beschriften und markieren

Eine ordnungsgemäße Kennzeichnung und Markierung ist für eine sichere Handhabung und Einhaltung der Vorschriften unerlässlich. Der IMDG-Code schreibt vor, dass die meisten Verpackungen Etiketten aufweisen müssen, die die von ihnen ausgehenden Gefahren deutlich identifizieren. Diese Etiketten weisen Bearbeiter, Transporteure und Rettungskräfte auf potenzielle Risiken hin.

Zu den wichtigsten Kennzeichnungsanforderungen gehören:

  • Gefahrenklassen-Etiketten: Werden bei Nicht-Schüttgutbehältern auf einer Oberfläche oder bei einem IBC auf zwei Seiten entsprechend der Gefahrenklassifizierung des Materials angezeigt.
  • Kennzeichnung für Meeresschadstoffe: Erforderlich, wenn der Stoff schädlich für die aquatische Umwelt ist. Diese Kennzeichnung hilft, versehentliche Umweltverschmutzung zu verhindern.
  • Kennzeichnung für erhöhte Temperaturen: Erforderlich für Stoffe, die bei oder über 100 °C (Flüssigkeiten) bzw. 240 °C (Feststoffe) versendet werden.

3. Verpackung gemäß Standards

Der IMDG-Code (Teil 4) enthält detaillierte Verpackungsanweisungen für jede Art von Gefahrgut. Diese Anweisungen legen die zulässige Verpackungsart fest, von Pappkartons bis hin zu tragbaren Tanks, basierend auf der Klassifizierung und Verpackungsgruppe des Stoffes.

Zu den wichtigsten Verpackungsanforderungen gehören:

  • Zertifizierte Behälter: Verwenden Sie ausschließlich UN-zertifizierte Verpackungen, die auf Haltbarkeit und Auslaufsicherheit geprüft sind. Achten Sie auf das UN-Zertifizierungszeichen auf allen Behältern. Dies gilt auch für behördlich zugelassene Großbehälter.
  • Intermediate Bulk Container (IBCs): IBCs sind für Flüssigkeiten und Feststoffe in großen Mengen geeignet und müssen auf Stapelfestigkeit und Stoßfestigkeit geprüft werden.
  • Sichere Lagerung: Pakete müssen während des Transports gegen Bewegung gesichert werden. Unzureichend gesicherte Ladung kann verrutschen, Container beschädigen und das Risiko von Leckagen erhöhen.

4. Befolgen Sie die Trennungsregeln

Die IMDG-Trennungsvorschriften verhindern gefährliche chemische Reaktionen zwischen inkompatiblen Stoffen während des Transports. Der Code enthält eine Trenntabelle und ein Flussdiagramm zur ordnungsgemäßen Trennung und Lagerung.

Die Trennungsstufen reichen von „entfernt von“ bis „durch ein komplettes Abteil getrennt“. Zum Beispiel:

  • Stoffe der Klasse 5.1 (Oxidationsmittel) wie Ammoniumnitrat dürfen nicht in der Nähe von Stoffen der Klasse 4.1 (Entzündbare Feststoffe) gelagert werden, da Oxidationsmittel Brände verstärken können.
  • Klasse 6.1 (Giftige Stoffe) muss von Klasse 8 (Ätzende Stoffe) getrennt werden, um chemische Reaktionen zu verhindern, bei denen giftige Gase freigesetzt werden könnten.

5. Alles genau dokumentieren

Eine genaue Dokumentation unterstützt einen reibungslosen Versand und vermeidet kostspielige Verzögerungen. Die IMDG-Dokumentation dient als rechtsgültige Erklärung über den Inhalt und die Handhabungsanforderungen der Sendung.

Zu den wichtigsten Dokumenten gehören:

  • Gefahrguterklärung (DGD): Dieses Formular listet die UN-Nummer, den korrekten Versandnamen, die Gefahrenklasse, die Verpackungsgruppe (falls zutreffend) und die Menge auf.
  • Formular für multimodale Gefahrguttransporte: Erforderlich, wenn Sendungen über verschiedene Transportmittel wie See, Straße und Schiene transportiert werden.
  • Container-/Fahrzeug-Packzertifikat: Bestätigt, dass die Ladung gemäß den IMDG-Standards verpackt und gesichert wurde.
  • Notfallkontaktinformationen: Müssen auf den Versandpapieren angegeben werden, um im Falle eines Vorfalls eine schnelle Reaktion zu ermöglichen.

6. Trainieren Sie Ihr Team

Die IMDG-Vorschriften schreiben Schulungen für alle Mitarbeiter vor, die mit dem Transport gefährlicher Güter befasst sind. Dazu gehören Spediteure, Packer, Frachtführer und Schiffsbetreiber.

Die Schulung muss Folgendes umfassen:

  • Allgemeines Bewusstsein: Den IMDG-Code und seine Anwendung verstehen.
  • Funktionsspezifische Schulungen: Praxisnahe, auf die Rolle jedes Mitarbeiters zugeschnittene Unterweisung.
  • Sicherheitstraining: Notfallprotokolle für Leckagen, Brände oder Expositionen.
  • Auffrischungskurse: Alle drei Jahre erforderlich, empfohlen werden jedoch zwei Jahre, um hinsichtlich der IMDG-Änderungen auf dem Laufenden zu bleiben.

7. Bereiten Sie sich auf Notfälle vor

Auch bei sorgfältiger Planung kann es zu Zwischenfällen kommen. Die IMDG-Vorschriften schreiben vor, dass jeder Gefahrguttransport Notfallpläne beiliegen muss. Diese Pläne sollten Schiffsbesatzungen, Hafenpersonal und Rettungskräften zugänglich sein.

Zu den wichtigsten Komponenten eines Notfallplans gehören:

  • Leitfaden für Notfallmaßnahmen (ERG): Beschreibt die Schritte zur Brandbekämpfung, Eindämmung von Leckagen und medizinischen Behandlung.
  • Leitfaden für Erste Hilfe (MFAG): Bietet spezifische Anleitungen zur Behandlung von Kontakt mit Chemikalien oder Verletzungen.
  • Kontaktinformationen für Notfälle: Gefahrengutspezialisten wie CHEMTREC sind rund um die Uhr verfügbar, um im Falle eines Vorfalls wichtige Informationen bereitzustellen.

Durch die Einhaltung dieser bevorzugten Vorgehensweisen können Sie das Risiko von Verzögerungen, Bußgeldern und Unfällen reduzieren. Selbst die gründlichsten Prozesse erfordern jedoch gut geschultes Personal, das diese Standards konsequent anwenden kann.

Wie der neue Kurs „Gefahrgutversand per Schiff“ von CHEMTREC helfen kann

Die Einhaltung der IMDG-Vorschriften muss nicht kompliziert sein. Der neue Kurs „Gefahrgutversand per Schiff“ von CHEMTREC bietet eine klare, praxisnahe Schulung für Gefahrgutfachleute, die mit Schiffstransporten befasst sind.

Der Kurs umfasst:

  • Regulatorischer Überblick über den Transport gefährlicher Güter per Schiff
  • Gefahrenklassifizierung und Dokumentation
  • Navigation in der Gefahrgutliste
  • Ordnungsgemäße Etikettierung, Kennzeichnung und Verpackung
  • Lagerung, Trennung und Kompatibilitätspraktiken
  • Notfallmaßnahmen und Sicherheitsbereitschaft

Der Kurs ist flexibel gestaltet und online verfügbar, sodass die Teilnehmer ihn in ihrem eigenen Tempo absolvieren können. Die Zertifizierung nach Abschluss belegt das Engagement Ihres Teams für Sicherheit und Compliance, unabhängig davon, ob Sie gelegentlich Gefahrgut versenden oder den täglichen Betrieb verwalten.

Lassen Sie nicht zu, dass komplexe Vorschriften Ihr Unternehmen gefährden. Vermitteln Sie Ihrem Team die nötigen Fähigkeiten für einen sicheren und zuverlässigen Versand. Entdecken Sie noch heute den neuen Kurs „Gefahrgutversand per Schiff“ von CHEMTREC.

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